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Erziehung nach oder über Auschwitz?
Der argumentative Zugriff auf Theodor W. Adornos Radioansprache „Erziehung nach Auschwitz“ innerhalb der pädagogischen Diskussion um eine Erziehung über Auschwitz
2013-11-08
[Electronic ed.]
4519974-7
Saechsische Landesbibliothek- Staats- und Universitaetsbibliothek Dresden
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Saechsische Landesbibliothek- Staats- und Universitaetsbibliothek Dresden, Dresden
Fakultät Erziehungswissenschaften
Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften
Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft
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Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, inwieweit in Veröffentlichungen der (grundschul)pädagogischen Diskussion um die Vermittlung der Geschichte des Holocaust und Nationalsozialismus seit Ende der 1980er Jahre auf Adornos berühmte Radioansprache "Erziehung nach Auschwitz" von 1966 zugegriffen wird und in welcher Weise bzw. zu welchem Zweck dies geschieht. Anhand von vier typischen Bezugnahmen auf Adornos Vortrag wird gezeigt, dass ein solcher Zugriff nicht immer dem Inhalt des Vortrages gerecht wird, und dieser zum einen sehr unterschiedlich und zum zweiten häufig auf fragwürdige Weise ausgelegt und für die eigene Argumentation herangezogen wird.
Um den Hintergrund für die pädagogische Rezeption von Adornos Ansprache zu erhellen, liefert die Arbeit einen historischen Überblick über die Entwicklung der grundschulpädagogischen Diskussion um die Frage, ob und wenn ja wie der Holocaust Gegenstand des Unterrichts in der Grundschule sein kann, und diskutiert dabei kritisch vier verschiedene Zielstellungen, die mit einer solchen Thematisierung verbunden werden: Demokratielernen, Gedenken, Fragen der Kinder bedienen sowie geschichtsdidaktische Absichten.
Die inhaltliche Analyse jener Interpretationen von Adornos "Erziehung nach Auschwitz", die innerhalb der pädagogische Diskussion um eine Vermittlung der Geschichte des Holocaust vorgenommen werden, zeigt, dass die Zielvorstellungen des historisch-politischen Lernens häufig Leitmotiv für das Verständnis von Adornos Rede sind und sich dieses Verständnis vom Gegenstand einer „Erziehung nach Auschwitz“ bei den allermeisten Autor_innen auf eine „Erziehung über Auschwitz“ beschränkt.
370
DP 5020, DP 6020, NB 8220, CI 1337
Theodor W. Adorno, Holocaust Education, Erziehung nach Auschwitz, Shoah Education, Erziehung über Auschwitz, historisch-politische Bildung, Grundschulpädagogik, Auschwitz, Grundschule, Nationalsozialismus,Kritische Theorie, Demokratielernen, Demokratiepädagogik, Gedenken
Theodor W. Adorno, Holocaust Education, Erziehung nach Auschwitz, Shoah Education, Erziehung über Auschwitz, historical-political learning, primary school, Auschwitz, national sozialism, critical theory, democracy, remembrance
Einleitung 2
Hauptteil
A Theoretischer Teil
1 Theodor W. Adorno: „Erziehung nach Auschwitz“ 7
1.1 Entstehungskontext des Vortrages 7
1.1.1 Der bildungspolitische/historische Kontext 8
1.1.2 Im Kontext des Instituts für Sozialforschung (IfS) 9
1.1.3 „Adorno und die Pädagogik“ 14
1.2 Inhalt des Vortrages 17
2 Erziehung über Auschwitz 31
2.1 Erziehung über Auschwitz in der Grundschule 31
2.2 Ziele einer Erziehung über Auschwitz 41
2.2.1 Demokratiepädagogische Zielstellungen 42
2.2.2 Gedenkpädagogische Zielstellungen 54
2.2.3 Kindzentrierte, pädagogische Zielstellungen 56
2.2.4 Geschichtsdidaktische Zielstellungen 59
B Empirischer Teil
3 Vorbemerkungen zu den aufgefundenen Texten und Vorgehen 62
4 Erziehung über Auschwitz – zehn Autor_innen mit argumentativem
Bezug auf Adorno 65
5 Vier Bezugspunkte in Adornos Vortrag 72
5.1 Das Verständnis von „Erziehung nach Auschwitz“ 72
5.2 Identifikation 89
5.3 Die „Wendung aufs Subjekt“ 94
5.4 Frühe Kindheit 98
Schluss 103
Literaturverzeichnis 108
urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-124068
399514848
Technische Universität Dresden
dgg
Technische Universität Dresden, Dresden
Katharina
Wüstefeld
aut
Sonja
Häder
Prof. Dr.
dgs
rev
Andreas
Hanses
Prof. Dr. phil. habil.
rev
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2012-12-17
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Katharina Wüstefeld
kath.wuestefeld@gmx.de
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