ubl Rauchen als Einflussfaktor auf die wahrgenommene Mundgesundheit- eine bevölkerungsrepräsentative Studie 2012-06-18 [Electronic ed.] prv Universitätsbibliothek Leipzig Universitätsbibliothek Leipzig, Leipzig Friedrich-Louis-Hesse Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und Orale Medizin Universität Leipzig Prof. Dr. T. Reiber, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde male Zwenkau Rauchen stellt einen Risikofaktor für die allgemeine Gesundheit und speziell die Mundgesundheit dar. Die verschiedenen Effekte der Tabakbestandteile auf den Organismus wurden in Studien in der Vergangenheit zahlreich belegt. So ist Rauchen in der Zahnmedizin ein Risikofaktor für verschiedene orale Erkrankungen und stellt eine Kontraindikation für zahlreiche Therapien dar. Die Verschlechterung klinischer Parameter durch den Tabakkonsum steht somit außer Frage. Jedoch hat gerade das Nikotin einen maskierenden Effekt auf die vom Patienten verstärkt wahrgenommenen Symptome, wie Blutungen, Schwellungen und Rötungen. Somit stellt sich die Frage, inwieweit das Rauchen die wahrgenommene Mundgesundheit und die Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (MLQ) des Patienten beeinflusst. Die MLQ ist der Anteil der Lebensqualität, der durch die Mundgesundheit bestimmt wird. Bisher wurde lediglich eine Studie in den USA zum Einfluss des Rauchens auf die wahrgenommene Mundgesundheit durchgeführt. Die vorliegende Untersuchung ist eine Querschnittsstudie, in welche 811 Erwachsene aus der Bundesrepublik Deutschland einbezogen wurden. Um eine größere Streuung der Zielvariablen zu erhalten, wurde eine disproportionale Verteilung des Alters der Probanden durch das Quota-Verfahren herangezogen. Der Risikofaktor Rauchen wurde mit Hilfe eines Gesundheitsstatus-Fragebogen erfragt. Die Zielvariablen wurden mit der deutschen Version des international anerkannten Oral Health Impact Profile bestimmt. Für statistische Analysen wurde der Risikofaktor in quantitative (konsumierte Jahrespackungen, starke/ leichte Raucher unter den Rauchern) und qualitative (Raucher/ Nichtraucher, Nie-/ ehemalige Raucher unter den Nichtrauchern) Aspekte differenziert. Die Einflüsse dieser Ausprägungen auf drei prinzipielle Stufen der Zielvariablen wurden mit linearen und logistischen Regressionen untersucht. Die wahrgenommene Mundgesundheit wurde als globale Frage betrachtet. Weiterhin wurden die MLQ als Messkonstrukt und differenziert ihre vier Dimensionen untersucht. In die Regressionsanalysen wurden die Confounder Alter, Geschlecht und der Beck Depression Inventar als psychosoziale Komponente einbezogen. Die Daten der Studienteilnehmer wurden nach der Zusammensetzung der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland des Jahres 2006 stratifiziert. Charakteristische Werte dieser adjustierten Studienpopulation wurden mit der deutschen Bevölkerung verglichen. Somit konnte eine Allgemeingültigkeit weiterer Ergebnisse belegt werden. In den statistischen Analysen konnten statistisch signifikante Zusammenhänge der qualitativen (Rauchen/Nichtraucher) Variable des Risikofaktors und den Zielvariablen wahrgenommene Mundgesundheit sowie der MLQ-Dimension “Aussehen” nachgewiesen werden. Die qualitative Ausprägung des Rauchens (konsumierte Jahrespackungen) hatte einen statistisch signifikanten Einfluss auf die wahrgenommene Mundgesundheit als globale Frage, auf die MLQ und die Dimension “Aussehen”. Alle weiteren untersuchten Zusammenhänge waren nicht statistisch signifikant. Der Einfluss des Rauchens auf die wahrgenommene Mundgesundheit und die Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität als Messkonstrukt konnte belegt werden, beschränkt sich aber auf die dentofaziale Ästhetik. Und auch dieser Zusammenhang ist sehr gering. Weitere Aspekte wie Schmerzen und Funktionelle Einschränkungen stellen sich für den rauchenden Patienten nicht dar. Aus diesem Grund sind Patienten auf eine noch bessere Aufklärung durch Zahnärzte hinsichtlich tabakassoziierter oraler Erkrankungen angewiesen. Die MLQ und die wahrgenommene Mundgesundheit stellen in der Wissenschaft wichtige Messinstrumente für den Bedarf und den Erfolg zahnmedizinischer Therapien dar. In zukünftigen Studien sollten Ergebnisse stets auch auf den Confounder Rauchen statistisch kontrolliert werden. 610 Rauchen, wahrgenommene Mundgesundheit, MLQ Smoking, perceived oral health, MLQ urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-88827 Universität Leipzig dgg Universität Leipzig, Leipzig Ulrich Georgi 1985-10-23 aut Thomas Reiber Prof. Dr. dgs András Szentpétery PD Dr. rev Hartwig Seedorf PD Dr. rev ger 2011-08-03 2012-04-23 born digital Ulrich Georgi 01632400565 uli-georgi@gmx.de doctoral_thesis