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Untersuchungen zur Befallssituation des Aals Anguilla anguilla mit dem Schwimmblasenwurm Anguillicoloides crassus im Bodensee-Obersee
2011-06-20
[Electronic ed.]
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Universitätsbibliothek Leipzig
Universitätsbibliothek Leipzig, Leipzig
Veterinärmedizinische Fakultät
Institut für Parasitologie
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Bretten
Im Jahr 2006 wurden insgesamt 767 Aale des Bodensee-Obersees auf den Befall mit dem Schwimmblasenwurm A. crassus und dessen Folgen untersucht. Zusätzlich wurden die Befallsdaten von weiteren 2.326 Aalen aus den Jahren 1988 bis 2005 und 2007 bis 2009 ausgewertet. Weiterhin wurden in den Jahren 2006 bis 2008 eine Anzahl von 383 Kaulbarschen und zahlreiche Copepoden auf den Befall mit dem Larvenstadium von A. crassus untersucht.
Auf der Ebene der echten Zwischenwirte ließ sich A. crassus im Bodensee-Obersee im Freiwasserplankton nicht nachweisen. Jedoch konnten Copepoden der Gattung C. abyssorum experimentell mit A. crassus infiziert werden.
Der Kaulbarsch ist für A. crassus der wichtigste Stapelwirt im Bodensee-Obersee. Die untersuchten Kaulbarsche waren zwischen 18,8% und 52,1% mit A. crassus infiziert, wobei die Infektion einen deutlichen Frühjahrespeak aufwies.
Im Jahr 2006 lag die Prävalenz befallener Aale im Bodensee bei 55,6%, die durchschnittliche Befallsintensität lag bei 4,4 adulter Parasiten je Aal. Durch die Datenauswertung von insgesamt 3.425 Aalen konnte der Verlauf der Anguillicoloidose im Zeitraum von 1989 bis 2009 rekonstruiert werden. Der Höhepunkt der Infektion lag demnach im Jahr 1993 mit einer durchschnittlichen Prävalenz des Erregers von 58,3% und einer durchschnittlichen Befallsintensität von 16,6.
Seit 1996 werden die Schadwirkungen von A. crassus auf die Schwimmblase aufgezeichnet und wurden nun in dieser Arbeit ausgewertet. In diesem Zeitraum nahm die Anzahl der Aale mit schweren Schwimmblasenschäden deutlich zu. Im Jahr 2006 besaßen 89,9% der Aale eine Schwimmblase mit geringer bis sehr starker Schädigung. Bei den abwanderungswilligen Blankaalen besaßen insgesamt 10% eine Schwimmblase mit sehr starken Schäden.
Es bestand eine positive Korrelation zwischen der Größe der Aale und der Ausprägung der Schwimmblasenschäden. Weiterhin wurde ein negativer Einfluss durch den Befall mit Larven von A. crassus auf das Milzgewicht beobachtet. Der Befall mit abgestorbenen Adulten war mit Anämie korreliert.
Durch den kumulativen Effekt der Schwimmblasenschäden, die durch die Infektion mit A. crassus hervorgerufen werden, werden vor allen Dingen größere Aale im Bodensee-Obersee beeinträchtigt. Eine parasiteninduzierte Mortalität von A. crassus liegt jedoch nicht vor.
636.089
Anguilla anguilla, Anguillicoloides crassus, Prävalenz, Bodensee, Deutschland
Anguilla anguilla, Anguillicoloides crassus, prevalence, Lake Constance, Germany
urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-69987
Universität Leipzig
dgg
Universität Leipzig, Leipzig
Danielle
Bernies
1972-12-27
aut
Arwid
Daugschies
Prof. Dr.
dgs
rev
Prof Dr.
Dieter
Steinhagen
Prof. Dr.
rev
ger
2011-01-06
2011-05-03
born digital
Investigations of the infection of the eel Anguilla anguilla with the swim bladder worm Anguillicoloides crassus in upper Lake Constance
Danielle Bernies
danielle.bernies@gmx.de
doctoral_thesis